Jahr für Jahr trennen sich zigtausende Elternpaare aus den unterschiedlichsten Gründen. Entsprechend vielfältig sind die Trennungsverläufe, aber zurück bleiben immer Kinder, deren Väter und Mütter zunächst ihr Scheitern als Paar bewältigen müssen. Gleichzeitig haben sie die schwierige Aufgabe, ihren Kindern beizustehen, die mit der Trennung ihrer Eltern fertig werden müssen.

Das Paar, das einmal ein Liebespaar war, trennt sich. Aber Eltern bleiben sie – vor allem aus Sicht ihrer Kinder – lebenslang. Eltern sind in der paradoxen Situation, den früheren Partner nicht mehr sehen, den Kontakt abbrechen zu wollen, sich aber gleichzeitig die Verantwortung für das „Liebste, die Kinder“ mit dem anderen teilen zu müssen.

Verständlich, dass es nicht gleich allen Eltern gelingt, diese schwierige Lebenssituation für sich und ihre Kinder gut zu bewältigen; zumal, wenn der Trennung heftige Konflikte vorausgegangen sind. Trennungseltern und ihre Kinder benötigen in dieser Situation Beratung, Begleitung und oft unterstützende Hilfen. Einen Anspruch hierauf sichert das Leistungsangebot des Jugendhilferechts.

Seit der Kindschaftsrechtsreform 1998 ist die Trennungs- und Scheidungsberatung zu einem wachsenden Bereich geworden, ohne dass er dem Bedarf auch nur annähernd gerecht wird. Langandauernde Rosenkriege streitender Eltern gefährden das Wohl der Kinder nachhaltig. Tausende Kinder verlieren immer noch nach der Trennung ihrer Eltern den Kontakt zu einem Elternteil und dessen Herkunftsfamilie (Großeltern, Onkel, Tanten usw.).